Hier ist der Pferdeplatz. Meistens sind hier, wie der Name schon sagt, Zweibeiner mit ihren Pferden, und galoppieren auf und ab. Clankatzen meiden diesen Ort und gegenüber des Pferdeplatzes stehen ein paar Zweibeinernester - der perfekte Ort für das Leben als Hauskatze.

Aya gähnte und schälte sich aus ihrem improvisierten Nest, das sie in ihrem Käfig eingerichtet hatte. Es war unangenehm, voller Stacheln und ihr linker Hinterlauf war eingeschlafen, sodass es nun kribbelten, vor allem wenn sie mit dem Bein auf der Wiese aufsetzte.
Wie sie hier gelandet war, war ihr immer noch ein wenig schleierhaft. Aber ihre neueste These war, dass sie wohl aus dem riesigen Umzugsmontser gefallen war, als der Fahrer in ein Schlagloch fuhr. Das würde auch die kleinen Prellungen bei ihren Rippen erklären. Vielleicht war sie halt blöd hinuntergefallen mit dem Käfig. Aya hatte geschlafen als es passiert war. Deshalb war sie erst aufgewacht, als sie auf dem Boden aufschlug und die kalten, harten Gitter sich in ihr Fleisch bohrten. Nebenbei hatte sie einen ganzen Tag gebraucht, bis sie aus dem Käfig ausbrechen konnte.
Anfangs hatte sie noch Angst, dass ihre Besitzer sie einfach ausgesetzt hatten, so wie es ihrer Mutter eigentlich passiert war, doch die Tatsache, dass sie sie dann nie und nimmer im Käfig gelassen hätte, machte ihr Mut, dass das alles bloß ein Unfall war. Und dass sie sie vermissten. Und dass sie sie bald abholen würden. Das würden sie ganz bestimmt.
Nach ein paar Tagen hatte sich Aya auch ein wenig umgesehen und Bekanntschaft mit den großen, schweren Tieren gemacht, die ihre vier Hufe immer gegen ihre Holzgefängnisse schlugen. Mit der Zeit waren die sogar ihre einzigen Freunde geworden.
Ab und zu ging sie auch zu den Zweibeinern schnorren (und Lavalampen beobachten), aber wirklich glücklich war sie dort nie. Sie wollte nicht zu den Zweibeinern. Sie wollte aber auch nicht wirklich in ihrem kalten Käfig schlafen. Sie wollte zu ihrer Familie...

Lachend und mir lauter Blutflecken am Körper kehrte Pain von ihrer kleinen Tour zurück. Sie kam ab und zu zum Pferdeplatz, weil sie sich hier in den Pfützen waschen konnte, die entstanden, da die Pferde meistens zu dumm zum Trinken waren. Doch bevor sie sich dieses Mal waschen konnte, entdecke sie ein kleines, schwarzes Elend. Hey! Dich hab ich noch nie gesehen! Wer bist du? miaute die 4-Monde-alte Kätzin mit dem weißen Fell. Mit angriffslustiger Haltung lief sie um das Kätzchen herum.

Ayas erste Reaktion war eine gutbegründete Schockstarre. Noch nie war sie alleine in einen Kampf mit einer fremden Katze geraten. Entweder waren ihre zwei Freunde bei ihr oder ihr Zweibeiner hatte die anderen Katzen verscheucht. Ayas Herz pochte wie wild, als sie versuchte, sich aus der Schockstarre zu lösen.
Das erste, was sie wieder bewegte waren ihre Augen. Und die fingen an ihren Angreifer zu begutachten. Eine weiße Katze mit roten Flecken. Blut!
Die weiße Katze umlief Aya, sodass sich Aya auch aus der restlichen Starre löste, um ein wenig zur Seite zu treten. Richtung Holzgefängnisse. Denn sie hatte ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass sowohl die Zweibeiner als auch andere Tiere einen Heidenrespekt vor den großen stampfenden Tieren hatten. Wenn die Weiße sie wirklich angreifen sollte, würde Aya rennen können. Und Aya konnte rennen.
Am besten einmal nichts sagen. Vielleicht haut sie dann ab.

Ahahahaha! lachte Pain kalt und setzte sich normal hin. Du haettest deine Fratze sehen muessen. Sie schnippte mit dem Schwanz und gab einen herablassenden Ton von sich. Dann bewegte sie sich zu den Pfützen und fing an ihr blutverklebtes Fell zu waschen. Du stinkst nach Hauskaetzchen. Was machst du im Territorium von Streunern. miaute sie nebenbei, doch die weisse Kaetzin wuerde den Eindringling nicht einfach so entkommen lassen. Pain wollte Antworten. Schliesslich schuettelte sie ihren Pelz, um das restliche Wasser von sich zu loesen.

Die Weiße klang wirklich gehässig und Aya war wirklich kurz davor die Pfoten in die... Pfoten zu nehmen und abzuhauen, aber solange sie sie nicht angriff, konnte Aya vielleicht ein bisschen etwas herausfinden. Zum Beispiel, ob vor kurzem neue Zweibeiner in ein Nest gezogen waren.
I...ich... Aya stotterte. Erst einmal lügen. Denn ganz ehrlich, wer würde schon einer blutgetränkten Kätzin vertrauen? Ich gehöre einem Zweibeiner, der hier in der Nähe sein Nest hat. Sie schluckte. A...aber ich bin nicht so oft dort. Ayas kleines Herz pochte, sodass sie sich sicher war, dass die Weiße es ganz bestimmt hören konnte.

Pain wirbelte herum, stuerzte sich auf die schwarze Kaetzin und fixierte sie am Boden. Sie bleckte die Zaehne und knurrte: Verarsch mich nicht! Ich erkenne, wenn mich jemand anluegt. Ausserdem riechst du nicht wie eine Seekatze! Du musst von wo anders kommen. Also entweder beantwortest du meine Fragen oder... Sie schnappte mit ihren scharfen Zaehnen zur Demonstration neben die Kehle des Hauskaetzchens.

(Also ich dachte mir soe srzaehlt jetzt so alles von sich und dann hat Pain mitleid mit ihr o: )

(Okay dann lass ich Aya einknicken ^^)

Aya schrie erschrocken auf als sie zurückgeworfen wurde und schmerzhaft mit der Flanke am Boden aufkam. Die Weiße stand über ihr und bleckte ihre Zähne.
Das war viel zu viel für das junge Kätzchen.
Okay, okay! Ja, es tut mir Leid! Schwer schluchzte die Kleine, als sie nach den richtigen Worten in ihrem Kopf suchte. Ich... ich komme von weit her. Meine... meine Mami... Wieder schluchzte sie. Die Zweibeiner haben sie und meine Geschwister mit giftiger Luft getötet, aber ich... ich konnte überleben. Und als sie uns verbrennen wollten, bin ich geflüchtet... Aya reckte sich aus den Fängen der blutgetränkten Weißen und stemmte sich zitternd auf. Dann haben mich drei nette Zweibeiner aufgenommen aber als sie das Nest gewechselt haben bin ich auf dem Weg mit meinem Käfig aus dem Monster gefallen. Ihre Augen wurden feucht und sie blickte die Weiße verzweifelt an. Ich will doch nur wieder eine Familie haben.

Pain trat einen Schritt zurueck und seufzte genervt. Gemütlich setzte sie sich hin und blitzte in die Richtung der Schwarzen. Armes Bienchen. maute sie leicht lachend. Es lohnt sich nicht jemanden wie dich zu töten. Du kannst dich ja kaum wehren, was aber nicht sonderlich ueberraschend ist fuer ein vier Monde altes Ding. Erneut hob sie sich auf die Pfoten und musterte das Hauskätzchen. Auch wenn ich nicht sonderlich älter bin, vielleicht ein paar Sonnenaufgänge, sollte ich nicht davon ausgehen, dass jeder so stark ist wie ich. Ich habe gerlernt durch Eishauch.. Vielleicht braucht sie auch so jemanden. Konzentriert kniff Pain ihre Augen zusammen und ging auf die Schwarze zu. Dann stupste sie sie mal hier und mal dort an. Du scheinst nicht mal einen geringen Anteil an Erfahrungen zu machen. Untrainierte Muskeln und auch keinen Ur-Killerinstinkt so wie ich. Hör zu. Ich mache dir einen Vorschlag. Wenn du willst suche ich mit dir nach deinen Zweibeinern und passe auf dich auf, allerdings moechte ich nicht, dass du mir auf die Nerven gehst, okei? Falls du einverstanden bist, kannst du ja mal anfangen mir deinen Namen zu sagen. Zum Abschluss sprang sie auf einen Heuballen und seufzte erneut.

Aya beobachtete die Weiße, die gemütlich auf einen Heuballen gesprungen war und sie beobachtete. Die schien ihr nicht geheuer. Da konnte sie ihr noch so viel versprechen. Aya war vielleicht ein kleines, hilfloses Kätzchen, dass nach ihren Zweibeinern suchte, aber nie und nimmer würde sie deshalb die fremde Hilfe einer offensichtlich sadistischen Katze annehmen.
Oh, wie sehr sie sich jetzt wünschte, es wäre einfach Nacht. Dann könnte sie untertauchen. Das war ja auch das einzige, was sie gut konnte.
Du redest sehr gerne sehr viel. Und viele Sachen, die mir nicht gerade nützlich sind. Ist es vielleicht, weil du nervös bist? Oder hast du gerade nichts besseres zu tun als kleine Kätzchen zu erschrecken? Oh, lieber Herr. Wie kam das gerade aus ihrem Mund? Aya nahm sofort wieder ihre geduckte, unterwürfige Haltung an in der Hoffnung, die Weiße würde ihr nicht die Kehle samt Eingeweide aus dem Leib zerren. Aber vorher möchte ich noch deinen Namen erfahren, bevor ich dir meinen verrate,murmelte sie noch leise.

( Waah sorri fuer abgekakte posts xD Mir faellt nichts ein. )

Die kleine, weiße Kätzin lachte laut auf. Mein Name? Du willst meinen Namen wissen. Dann sprang sie herunter und lief erneut um die Schwarze herum. Du bist ganz schoen arrogant. Dafür, dass du Angst vor mir hast und am Liebsten wegrennen wuerdest. Sie machte eine kurze Pause. Mein Name ist P a i n. Weißt du was das bedeutet? Es bedeutet Schmerz und mein Name symbolisiert den Schmerz in mir und den, den ich meinen Opfern austeile. Ich lebe, um zu toeten. Das ist der einzige Sinn, der mich spueren laesst ich sei am Leben. Ihre Augen weiteten sich waehrend ihrer Rede weit auf. Das war die Zeit in der Pain ihren Wahnsinn im Kopf wieder freien Lauf ließ. Aber weißt du was? lachte sie in Richtung Aya, Du gefaellst mir. Ich habe zwar keine Ahnung warum, aber du erinnerst mich an eine schuechterne Version eines Clankaetzchens, das ich vor langer Zeit getoetet habe.

(Macht nix, ich bin auch ned gerade kreativ ^^')

Aya konnte sich an eine Katze erinnern, die genauso geredet hatte, als sie auf der Straße lebte. Sie wusste nicht, was sie sonst sagen sollte, also rutschten ihr die Worte einfach so aus dem Mund. Bist du eine Poethin?
Aber diesmal nahm sie nicht die unterwürfige Haltung ein. Die kleine Schwarze war wirklich neugierig. So eine Art von Zweibeinern gab es ja auch. Ihr Zweibeiner war einmal ein Teil von ihnen. Sie nannten sich... Goth? War es das? Sie hatte das Wort nur einmal aufgeschnappt, aber diese... Goth-Gruppe mit der Zweibeiner immer abgehangen war klang jedes Mal ziemlich deprimiert, auch wenn Aya nichts vestanden hatte.
Plötzlich hörte sie das Wort "Clankatze". Was ist denn eine Clankatze?

Hey hey! Immer schoen langsam. fauchte Pain und sah die Schwarze an. Jetzt erzaehl mir erstmal wie du heißt. Sie rammte ihre Krallen tief in den Boden. Wo andere sich die Krallen herausrissen, rutschten ihre durch wie durch nasse Erde. Denk bloß nicht du verwoehntes, kleines Ding seist etwas besseres! Sie hatte die Schnauze gestrichen voll, dass man sie nicht ernst nahm und das machte sie jetzt auch deutlich. Nie wieder sollte jemand denken sie wäre schwach!

Aya wurde langsam wütend. So ein stures Ding. Ich glaube nicht daran, etwas besseres zu sein.
Ayas Fell sträubte sich vor Angst. Woher sie ihren Mut genommen war, war ihr nicht klar, aber die Tatsache, dass sie so frustriert war nach alldem was passiert war, nagte an ihr und machte sie wütend.
Doch dann merkte sie, dass es einfach Unfug war, sich mit ihr zu streiten, also ließ Aya ihr Fell und ihren Kopf sinken und schloss traurig die Augen. Mein Name ist Aya...

Na bitte geht doch. miaute Pain neutral und setzte dann ein Laecheln auf. Dann setzte sie sich hin und erwartete das gleiche von Aya. Geschichtsstunde: Clankatzen sind Katzen die zusammen in, nennen wir es mal "Horden", zusammenleben. Sie muessen sich an bloede Gesetze halten und duerfen nie das tun, was sie wollen. Ich finde es ziemlich bescheuert. Die kleine weiße Kaetzin konnte sich mit dem Gedanken nicht frei zu sein und gefesselt an Pflichten, einfach nicht anfreunden. Also Aya - falls ich das richtig verstanden habe - was wirst du tun?

Aya dachte über die Clankatzen nach. Horden? Also wie eine Gemeinschaft. Aya schien der Gedanke zu gefallen, mit Katzen um sich herum zu leben und sich integrieren zu können. Vielleicht fand sie dort auch Freunde. Ohne auf Pains Frage zu antworten fragte die Kleine weiter. Wo kann ich diese Clankatzen denn finden? Suchen sie vielleicht noch jemanden? Muss man ein Geschenk mitbringen, wenn man da hinein will?

Pain tat so als wuerde sie wuergen muessen und ging nicht naehr auf Ayas Frage ein. Was das kleine schwarze Ding konnte, konnte sie genau so. Bitte, wenn du dich zerfleischen lassen willst. Clankatzen hassen Streuner und vor allem Hauskatzen. Angewidert und verachtend betrachtete Pain Aya ein letztes Mal, bevor sie verschwand. Dickkoepfiges, dummes Mausekaetzchen. fauchte sie in sich hinein und lief los. Soll sie halt sterben! Oder zu den Zweibeinern kriechen!

-> Alte Scheune

Aya war verzweifelt. Was sollte sie jetzt tun? Wo sollte sie hin? Sie wollte nicht wieder in den Käfig und dort schlafen.
Jetzt, wo sie wieder Bekanntschaft bekommen hatte, erinnerte sie sich daran, wie einsam sie jetzt eigentlich war. Wer sollte ihr das jagen beibringen? Oder mit ihr reden, wenn es ihr nicht gut ging?
Aya wurde klar, Pain war in diesem Moment ihre einzige Hoffnung. Ein Strohhalm, an dem sie sich festhalten konnte.
Also sprintete sie Pain hinterher. Warte auf mich, Pain! Ich hab's mir anders überlegt!

----> Alte Scheune