Die kalte Blattleeren Luft drang durch den Bau. Die eisige Kälte ließ mein Fell zu Berge stehen. Es fühlte sich an als fiel ein großer Eiszapfen genau auf mich, und durchbohrte meinen Körper. Ich konnte mich fast nicht bewegen. Auch das Fell von Sommertau konnte mich nicht wärmen. Doch ihr Atem beruhigte mich nach und nach und mein Fell glättete sich langsam wieder. Sommertau ist eine Köngin des FlockenClans und von meiner Mutter die Schwester. Als ich an meine Mutter dachte kullerte eine Träne über meine Wange. Mein größter Wunsch von allen wäre gewesen ihr zusagen das es mir leid tut. Sie ist bei meiner Geburt gestorben, deshalb wollte mich auch mein Vater Luchskralle umbringen. Wegen mir musste sie uns alle verlassen. Sie wandelt jetzt im SternenClan und das alles ist meine Schuld! Ein weiterer Tropfen entfernte sich von meinen Augen und fiel genau auf Sommertaus Nase. Sie erschrack und blickte auf: "Lichtjunges, was hast du?" flüsterte sie mit lieblicher und warmer Stimme.
"Ach nichts!" schluchzte ich und schloß meine Augen. Ich wollte nun keinem erzählen was ich fühlte. Sommertau erkannte das ich nicht mit ihr reden wollte und legte sich wieder schlafen.

"Lichtjunges!" hauchten viele unbekannte Stimmen. Dunkelheit und Kälte waren alles das ich warnehmen konnte. "Mörderin!" riefen sie. Ich fühlte mich wirklich wie eine. Meine Eltern sind wegen mir gestorben. Alles wegen mir. Mein Vater ist in seiner eigenen Falle umgekommen. Dort hätte ich sterben müssen. Bilder von ihm drangen in meinen Kopf. Plötzlich erstrahlte vor mir Licht. Alles böse und dunkele schien wie erloschen. Eine unglaublich schöne, schneeweiße Katze trat zu mir. Sie glitzerte überall und hatte eisblaue und faszinierende schöne Augen. Als die Sternenübergossene Kätzin direkt vor mir stand hauchte sie mit süßer Stimme: "Hallo mein Liebling!" Sofort wurde mir bewusst das ich diese Kätzin kannte. "Mutter?" miaute ich unsicher und leise. "Ja Lichtjunges! Ich bin deine Mutter!" miaute sie freudig und sprach weiter: "Ich bin gekommen um mich zu entschuldigen, ich habe dich völlig alleine gelassen. Die Schwäche hat mich überwältigt..." darauf unterbrach ich sie:" Du willst dich bei mir entschuldigen? Ich hab dich doch getötet!" schluchzte ich und mir kullerte eine Träne runter. Die ganzen Schuldgefühle füllten meinen Bauch. "Liebling, nein du konntest nichts dafür! Der SternenClan wollte das du auf diese Welt kommst. Du bist Stark und unglaublich talentiert. Du wirst großes schaffen. Ich habe selbst schuld, das ich gehen musste." sie machte eine kleine Pause und beugte sich etwas zu mir herunter: "Du füllst die Finsternis mit Licht und Liebe. Deshalb auch dein Name! Mach dir keine Gedanken über mich sondern über deine Zukunft." sie leckte mir über Ohr und sah mich mit liebegefüllten Augen an: "Ich liebe dich Schatz, und das wird sich nie ändern, denk dran ich bin immer bei deiner Seite..." mit diesen Worten verblasste sie.

Ich wachte auf. Mein Kopf füllte sich irgendwie frei an. Mein Herz konnte wieder richtig schlagen. Ich hörte mein Blut strömen und meine Pfoten krippelten. Meine Schuld war wie in Luft aufgelöst. Es fühlte sich an als hätte mir der SternenClan meine ganzen schlimmen Gedanken weggewaschen. Ich fühlte mich kräftiger und glücklicher wie jemals zuvor. Als könnte ich sofort wegfliegen. Es war einfach unglaublich. Mit schönem Gefühl kuschelte ich mich an meine Ziehmutter und spürte auch die Wärme die aufeinmal meinen Körper durchströmte: "Danke" flüsterte ich und schloß meine Augen.

„Hey nicht so schnell!“ lachte Honigbeere, eine Donnenclan Kriegerin, und rannte so schnell sie konnte Nachtkralle hinterher. „Windclan Krieger sind nun mal besser im rennen als Donnerclan Krieger!“ Dabei ließ er sich ins Gras fallen und Honigbeere stolperte über ihn. Der Wind zersauste den beiden das Fell und sie sahen sich Auge in Auge an. „Ich liebe dich Nachtkralle!“ hauchte Honigbeere ihm ins Ohr. Mit einer leiseren Stimme flüsterte auch Nachtkralle: „Ich dich auch!“ Der See neben den beiden schwemmte Wasser auf das Land, dass die beiden nass wurden, aber das störte sie nicht. Honigbeere war glücklich ihn zu haben.

„Eine Waldmaus?... EINE?“ fauchte Ahornstern drohend und baute sich über sie auf. „Wenn du dich nicht besserst wirst du bald keine Kriegerin mehr sein!“ mit diesen Worten verließ er sie mit gesträubten Fell und hüpfte in seinen Bau. Das war schon das vierte mal das sie nur eine Maus mitgebracht hatte. Honigbeere musste sich doch eine Ausrede überlegen damit sie Nachtkralle sehen konnte. Es ist normal verboten das zwei Katzen, verschiedener Clans zusammen sind, aber Honigbeere liebte ihn zu sehr. Als sie Richtung Kriegerbau trotten wollte schmerzte ihr Bauch plötzlich. Sie ließ es sich so gut wie möglich nicht anmerken und ging auf leisen und langsamen Pfoten weiter. Angekommen ließ sie sich in ihr Nest fallen und schloss die Augen.

Honigbeere wachte mitten in einer Blumenwiese auf. Es war angenehm warm und die duftenden Blumen gaben ihr ein schönes Gefühl. Sie richtete sich auf und schaute umher. Diese Gegend kam ihr bekannt vor. Vor Schock konnte sie sich fast nicht mehr halten und atmete nur schwer. „Warum bin ich im Windclan Territorium?“ dachte sie noch immer verwirrt. Von weitem sah sie eine schwarze Gestalt zu ihr rennen. Der Wind ließ in eher schweben als Rennen und man sah seine freudigen Sprünge. Immer näher kam er auf sie zu. Sie konnte schon seine blauen Augen erkennen die auch glücklich aufblitzten. „Nachtkralle!“ rief sie voller Freude und rannte ihm entgegen. Als sie schon fast bei ihm war, fühlte sich ihr Herz an als rammte ihr wer einen spitzen Stock hinein. Nachtkralle machte einen großen Bogen um sie und rannte hinter ihr weiter. Mit klopfenden Herzen und schmerzenden Pfoten versuchte sie ihn einzuholen um herauszufinden, wo Nachtkralle hinwollte. Hinter einem Hügel konnte sie nach einiger Zeit den Windclan Krieger wieder sehen. Jedoch war er nicht alleine. Eine weiße Kätzin kuschelte sich an seine Seite. Eine Träne kullerte über ihre Wange. Ihr Kopf tat weh und in ihrem Bauch schmerzte es höllisch. Mit einem mulmigen Gefühl wurden ihre Beine schwach und sie fiel zu Boden. In ihren Ohren dröhnten die Stimmen der beiden Katzen die sie gerade beobachtet hatte. „Ich liebe dich so sehr Nachtkralle!“ „Ich liebe dich noch mehr Weißblüte!“ „Nachtkralle wie willst du unsere Junges nennen?“ ....

Der Traum hatte sie mehr als verwirrt. Nächsten Tag ging sie nachts aus dem Lager und auf die Wiese von der sie geträumt hatte. Genau das gleiche Bild zeichnete sich auf der Wiese auf. Nachtkralle und Weißblüte umschlungen und lächelnd standen sie auf dem Blütenmeer. Als Honigbeere zu Nachtkralle kam, tat er so als hätte er sie noch nie gesehen und wollte sie vom Territorium verscheuchen, doch Honigbeere blieb. Weißblüte wollte Nachtkralle beweisen was sie konnte und kämpfte gegen Honigbeere. Mit Liebeskummer konnte sie nicht kämpfen. Weißblüte scheuchte sie bis zur Schlucht, wo Honigbeere abstürzte. Vollgeschockt stiegen Weißblüte Tränen in die Augen und sie lief hinunter zu dem Graben, doch es war zu spät. Honigbeere hat zum Sternenclan umgewandelt.