Lichtspiel

Anybody??'

Auf leisen Pfoten schritt die elegante Kätzin das Ufer des Baches ab auf der Suche nach Hinweisen auf Fische. An einer Stelle war das Wasser unregelmäßig rau und schon ein kleiner Blick genügte, damit sie wusste, dass sie hier Fische finden würde. Auch wenn das Wasser an dieser Stelle des Baches stark getrübt war, reichte eine kleine Bewegung der Kätzin doch aus, sich vorsichtig an das Ufer zu hocken. Mit leichten Schritten schob sie sich näher an das Wasser heran. Den wenigsten Katzen ihres Clans war bewusst, wie sensibel Fische auf Schwingungen reagierten und dass schon ein falscher Tritt in der Nähe des Ufers ausreichen konnte, um sie zu vertreiben. Vermutlich war das auch der Grund dafür, dass der FeuerClan nicht gerade die erfolgreichsten Fischer hatte. Geduldig hockte die Kätzin sich an das Ufer und wartete, bis der Fisch sich direkt unter ihr befand. Mit einem schnellen Schlag hob sie den Fisch aus dem Wasser, schleuderte ihn mit einem weiteren in Richtung Ufer und lief hinterher. Noch im Flug erwischte sie ihre zappelnde Beute und tötete sie mit einem sauberen Biss zwischen die Kiemen. Dann grub sie ein kleines Loch, in das sie den Fisch legte und buddelte es behelfsmäßig wieder zu.
Dann wandte sie sich erneut dem Bach zu und nach einem kurzen Gedanken an die Hitze, an ihren Clan und ihren eigenen Hunger lief sie los und glitt beinahe Lautlos in das Wasser des Bachs. Sie ließ sich ein kurzes Stück mit der Strömung treiben, in dem sie sich nach und nach in die Mitte des Bachs arbeitete. Er war weder groß noch sonderlich reißend, aber für ein paar weitere Fische würde er genügen. Nach einem kräftigen Luftzug tauchte Lichtspiel ab und wenig später mit einem Fisch wieder auf. Halb mit und halb gegen die Strömung schwamm sie zurück zum Ufer, lief zu ihrem ersten Fisch und buddelte den zweiten direkt daneben ein. Dann sprang sie erneut ins Wasser und wiederholte ihre Jagdtechnik. Dadurch, dass sie immer an einem etwas anderen Punkt fischte, erwischte sie auch jedes Mal Fische, wenn sie sich mit kräftigen Zügen durch das Wasser bewegte und den Fischen in die Tiefe folgte.
Nachdem sie ihren fünften Fisch in dem Loch eingebuddelt hatte, legte sie sich ins Gras. Das Wasser rann in kleinen Flüssen durch ihr dichtes Fell. Ruhig lag sie auf dem Boden, genoss die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Pelz und lauschte auf das Rauschen des Baches.

Und in jedem von uns steckt dieser Krieger
Dessen Mut ist wie ein Schwert
Doch die größte Waffe ist sein Herz

Lichtspiel

Froschsprung «

Der Klang von Schritten drang an ihr Ohr und ein bekannter Geruch stieg ihr in die Nase. Ein Krieger des FeuerClans war am Bach angekommen. Lichtspiel wusste nicht genau, wer es war, aber das war ihr auch egal. Verschlafen ließ sie die Lieder geschlossen und atmete ruhig den Geruch des saftigen Grases ein, auf dem sie lag. Wäre sie ein Kaninchen, würde sie jetzt herzhaft in das frische Grün beißen. Nein, halt, wäre sie ein Kaninchen, würde sie jetzt um ihr Leben rennen, weil ein Krieger dort am Bach war und sie vermutlich schon längst entdeckt hätte. Zufrieden dachte sie daran, dass sie ja eine Katze und kein Kaninchen war und daher auch nicht um ihr Leben würde rennen müssen, sondern einfach dort im Gras würde liegen bleiben können.
Als die Schritte näher kamen, war sie versucht, die Augen zu öffnen und zu gucken, wer denn nun dort war. Doch Etwas in ihr war stärker als ihr Wille. Es war keine Müdigkeit oder Faulheit, es war etwas anderes - undefinierbares. Als der Kater dann plötzlich vor sie stieß sprang sie empört fauchend auf und funkelte den Kater wütend an. Ihr schildpattfarbendes Fell hatte sich im Nacken und am Rücken aufgestellt und ein leises Knurren drang durch ihre Kehle, ehe sie es unterdrücken konnte. Ihre bernsteingrünen Augen sahen wütend zu Froschsprung herüber, der nach einem Fluch nicht mehr als etwas, was sie eine Entschuldigung klang, hervorbrachte. Lichtspiel wartete kurz, doch mehr kam da nicht. Sollte sie ihn anfahren, weil es sie aus ihrem Dämmerschlaf gerissen hatte? Weil er, blind wie ein Maulwurf, vor sie vor gerannt war? Andererseits wäre das nur eine unnütze Vergeudung von Energie und so beließ sie es bei einem etwas abfällig klingenden Schnauben, ehe sie sich setzte und ihr noch immer leicht aufgestelltes Fell mit der rauen Zunge glatt bürstete. Ihr Blick ruhte weiterhin auf dem getigerten Kater.
Als ihr Blick auf das Bündel Moos viel, welches dieser bei sich trug, stellten sich ihre Ohren leicht auf und ihr Blick wurde neugieriger. »Was hattest du vor?«, fragte sie ihn trotz ihrer Regel, dass Worte unnütz seien. Aber es gab nunmal nur wenige Katzen, die in der Lage waren, auch ohne Worte zu kommunizieren und wenn sie ehrlich war, war sie auch kein wirklicher Profi in diesem Gebiet.

Ich liebe diese Tage - Egal wie scheiße es war
Ich will mich nicht beklagen - Ich liebe diese Tage
Play my Music in the sun

Lichtspiel

Froschsprung «

Ein leises Lächeln bildete sich auf Lichtspiels Zügen, als sie die gemurmelten Worte des jungen Kriegers vernahm und ihn beim Aufsammeln des Mooses beobachtete. Ja, sie war wie immer. Ob man das als freundlich oder nicht bezeichnen wollte, was ihr vollkommen egal. Ihr war ohnehin egal, was die anderen von ihr dachten. Denn wen störte das schon? Sollten sie doch denken, was sie wollten, Lichtspiel machte sich darüber keinen Kopf. Als der Kater dann jedoch meinte, sie solle sich eine vernünftige Beschäftigung suchen, stieg es wieder in ihr auf. Dieses Knurren, welches tief in ihrem Inneren begann und sich den weiten weg durch ihren Hals bis zwischen ihre Zähne kämpfte, um dort hervorzubrechen und den anderen zu zeigen, was sie von ihnen hielt. Etwas empört über die Art des jungen Katers schlug sie wild mit ihrem Schwanz und funkelte ihn finster an. »Du solltest aufpassen, was du sagst, Freundchen. Ich bin fünf Jahre älter als du und außerdem bist du dumm, wenn du denkst, ich würde nicht jagen gehen.« Bei diesen Worten schlug sie mit einer ihrer Vorderpfoten auf den Boden ein und legte somit die fünf dicken Fische, welche sie zuvor gefangen und dort eingebuddelt hatte, frei. Wie genau sie sie zum Lager bringen wollte, wusste sie noch nicht, aber da würde ihr sicherlich auch noch etwas einfallen. Gut, sie hatte etwas Glück gehabt, aber nur mit Glück alleine ließ sich so etwas auch nicht bewerkstelligen. Denn ohne Können brachte einem auch das größte Glück nicht weit.

Some Nights I stay up Cashing in my bad luck
Some nights I call it a draw
some nights i wish that my lips could build a castle
some nights i wish they'd just fall off