Moosflocke

Erschrocken sah die Kätzin auf, als Schmetterlingsjunges sich lautstark beschwerte. Schuldgefühle machten sich in ihr breit. "Willst du auch zuhören, vielleicht kannst du dann besser wieder einschlafen?", fragte sie vorsichtig und ihre Schwanzspitze zuckte schuldbewusst.

Moosflocke

Belustigt sah die Kätzin, wie Regenbogenfeuer Schmetterlingsjunges zurechtwies. "Komm her", forderte die Braune die Kleine auf und wies mit dem Schwanz auf den Platz neben Ameisenjunges.
"Also, was für eine Art Geschichte möchtet ihr hören?", wollte Moosflocke wissen und sah Ameisenjunges an. Der kleine Kater wirkte wie der Anführer Regenbogenherz' Jungen und so sollte er bestimmen, wovon die Geschichte handelte.

Moosflocke

Erstaunt nahm Ameisenjunges Moosflockes Frage auf. Dann meinte er, sie solle etwas vom SternenClan erzählen. Etwas verwundert sah die Kriegerin auf den Kleinen herab - sie hatte gedacht, er würde sich eher für Kämpfe, Krieger und anderes interessieren.
Doch nun war sie ganz glücklich, etwas weniger blutiges erzählen zu müssen. "Über den SternenClan also... Wenn du in der Nacht in den Himmel schaust, siehst du das Silbervlies. Von dort oben wachen die Krieger der Vergangenheit über uns, schicken uns Zeichen, wie sie Blütenstaub und Nachtpfote empfangen, und passt auf, dass es den Clans gut geht. Du kannst dich immer auf den SternenClan verlassen. Sie sorgen sich um uns und leiten unser Schicksal."

Moosflocke

Ameisenjunges äußerte eine Frage zu ihrem kurzen Teil einer Geschichte. "Ich bin mir sogar sicher, dass alle Katzen mit guten Absichten in den SternenClan kommen", antwortete sie und nickte bestätigend.
Ihre helle, sanfte Stimme wurde von einem Schnurren unterbrochen, als Fliegenjunges die eine Frage stellte, die Moosflocke bereits erwartet hatte. Es waren eben einfach typisch Junge, also war diese Frage vorprogrammiert gewesen.
"Nun, ich denke, dass es schon manchmal mit Mord oder Verrat zu tun hat. Wenn jemand ganz böse ist und einer anderen Katze wehtut" - hier warf sie einen abschätzenden Blick zu Regenbogenherz, ob diese ihr Weitersprechen begünstigte - "dann kann die verletzte Katze in den SternenClan kommen. Aber in den meisten Fällen bewahrt uns Blütenstaub davor, vorzeitig zum SternenClan zu gehen."
Kurz überlegte die Kätzin, ob sie erklären sollte, was Mord war, doch allein bei der Vorstellung schüttelte sich ihr Nackenfell, also unterließ sie es. Die Kleinen waren gerade einmal einen Mond alt, noch viel zu jung, um über ernste Themen zu senieren. Das konnte kommen, wenn sie älter waren.
"Aber damit eines klar ist: Mord ist schlecht, ganz schlecht! Es ist gegen das Gesetz der Krieger und kein Mörder kommt ungestraft davon. Auch Verräter werden in einem Clan nicht geduldet, also seid eurem Clan loyale Krieger und Kriegerinnen und haltet euch an das Gesetz, wie es uns der SternenClan vor ewiger Zeit gegeben hat."

Moosflocke

"Ein Mörder ist eine sehr, sehr böse Katze, die eine andere aus purem Hass zum SternenClan schickt, also einen Mord begeht, das ist im Gesetz der Krieger verboten." Moosflocke hoffte, dass ihm diese Erklärung genügte.
"Und natürlich ist der SternenClan etwas Gutes!", miaute sie entrüstet. "Aber eine Katze sollte erst einmal ihr Leben hier am See genießen, bevor sie sich unseren Ahnen anschließt. Oder möchtest du, dass ich für immer gehe?" Mit einem neckenden Ausdruck im Gesicht stupste sie Ameisenjunges sanft mit dem Schwanz an.