Sterne strahlten blass auf den Wald herab und umhüllten ihn in ein schimmerndes Licht. In der Ferne waren nur der gespaltene Bach, der das Lager umschloss und ab und zu ein Knistern in den Büschen und Ästen zu hören, das mondaktive Tiere auslösten. Der Schutzwall aus Dornengestrüpp, Farnen und Schilf umhüllte das Lager, welches in einer kleinen Mulde lag. Ein hellerer Schatten einer Kätzin mit schönen, langen Beinen trat in die Mitte der leeren Lagerlichtung. Dennoch konnte man nicht erkennt wer es war. Der Schatten trat einen Schritt vor und man sah ihre smaragdgrünen Augen aufblitzen. Eine weitere Gestalt lief in die Mitte des Lagers. „Was tust du so spät noch hier? Du solltest in deinen Bau gehen und dich ausruhen.“ miaute eine dunkle, freundliche Stimme. Die Kätzin sah den Kater genau an und antwortete: „Das Gleiche sollte doch auch für dich gelten, Riffklaue.“ Er sah ihr tief in die Augen und fing an zu lächeln. „Stimmt, da hast du Recht, Tüpfelstern, aber sag mir… was machst du so spät noch hier?“ Tüpfelstern sah mit trüben Augen in die dunkle Nacht, während der Wind ihr das längere, weiß getupfte Fell von hinten zerzauste. „Ich habe nur schlecht geträumt. Das ist alles.“

Etwas weiter in dieser Nacht, vorbei an Kieferwäldern und moorigen Ebenen, im Felsenkessel des Laubwaldes, konnte ebenfalls eine Katze nicht schlafen. Der dunkle, große Fleck ließ auf einen stolzen Kater denken. Die schlaflosen Nächte des Katers häuften sich mittlerweile. //Was hat das zu bedeuten, SternenClan? Warum schickst du mir Bilder von schreienden Katzen? Was sind das für Katzen? Und wer ist diese zierliche Gestalt auf einem Felsen, die immer verschwindet, kurz bevor ich sie erreiche?// Seufzend kehrte der Kater zurück in seinen Bau, legte sich hin und viel in einen unruhigen Schlaf.

Die Sonne strahlte sanft über das WasserClanlager. Sie erfüllte die noch kühle Luft mit einem Hauch Wärme. Tüpfelstern trat aus ihrem Bau, müde von der letzten Nacht. Sie hatte nicht sehr viel geschlafen. Was hatte dieser Traum, den sie jede Nacht träumte, nur zu bedeuten? Sie wusste es einfach nicht. Tüpfelstern beschloss die Sache zu vergessen und sich ihrem Clan zu widmen. Das war momentan einfach das Wichtigste.
„Frostmond, Schwarzohr kommt bitte her und Schwarzohr nimm deinen Schüler mit, “ rief sie. Als alle Katzen um sie versammelt waren, fuhr sie fort: „Ich möchte, dass ihr mich auf der Morgenpatroullie begleitet.“ Frostmond und Schwarzohr nickten, während Schilfpfote seine Freude, mit der Anführerin des Clans patrouillieren zu dürfen, kaum unterdrücken konnte. Sie glitten in den Bach und verließen so das Lager. Tüpfelstern beschloss zuerst bei der FeuerClanGrenze vorbeizuschauen. Auf dem Weg dorthin beschlossen sie zu jagen, da sie noch nichts gegessen hatten. Tüpfelstern prüfte die Luft und öffnete das Maul, um besser riechen zu können. Sie witterte eine Spur von Eichhörnchen und wenige Sekunden später sprintete sie auch schon los. Das Eichhörnchen schoss gerade den Baum hoch, doch Tüpfelstern machte einen Satz und griff es mit den Zähnen an der Kehle und sprang vom Baum runter. Schnell brach sie dem Eichhörnchen das Genick, damit es nicht fliehen konnte. Ihr lief das Wasser im Maul zusammen, als sie die duftende Beute zu den anderen trug. Schwarzohr und Frostmond saßen nebeneinander und warteten. Als Tüpfelstern zu sehen war, kam auch Schilfpfote mit einem Kaninchen im Maul angesprungen.