das Eingangsposting lautete :

Der WasserClan hat sein Lager zwischen zwei Flüssen auf einer kleinen Lichtung, die von Büschen umgeben ist. In einer großen Höhle schlafen die Krieger, daneben liegt der Schülerbau, der eine kleine, aber gemütliche Höhle bildet. Die Kinderstube liegt rechts vom Heilerbau und wird von starken, sicheren Pflanzen, hauptsächlich Efeu, geschützt. Der Bau der Ältesten wird von einem Ginsterbusch gebildet, durch den man nur dringen kann, wenn man weiß, wie. In der Mitte steht ein kleiner, aber fester Stein, der Hochstein. Auf ihm kündigt der Anführer des WasserClans Versammlungen und ähnliches an. Er schläft in einer Höhle, die im Stein ist.
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Du musst dich jetzt ausruhen. Ampferpfote, den Rest kannst du übernehmen, ich muss mich wieder um Wellenblüte kümmern. rief Efeuteich seiner Schülerin zu, die schon lange nichts mehr zutun hatte.

Langsam schritt Geisterpfote aus dem Schüler Bau heraus. Die junge Schülerin blickte sich vorsichtig um und spitze die Ohren um zu hören was gerade los war. Erst jetzt öffnete sie ihre Augen, doch zu sehen war nur eine farblose graue Masse da wo eigentlich die schönen Augen der Kätzin hätten sein müssen. Geisterpfote stellte sich das Wasser Clan Lager vor, bevor sie blind geworden war und musste bei dem Gedanken an diese unbesorgte Zeit schmunzeln. Vorsichtig schritt sie voran, damit sie nicht den Schülerbau Eingang versperrte.

Unschlüssig blickte Birkenblatt sich im Lager um. Es war Sonnenhoch geworden... obwohl man diesen nebelverschleierten, pieseligen Herbsttag nicht wirklich als Sonnenhoch bezeichnen konnte, wie sie bitter dachte. Andererseits... tief sog sie die frische Luft ein. Es war ein guter Tag, um ihrer Schülerin das Jagen im Nebel zu zeigen, geradezu ein perfekter Tag, ein paar neue Techniken zu üben. Mit neuem Elan trabte Birkenblatt, ohne auf den kühlen feuchten Boden zu achten, zum Schülerbau hinüber.
Die Arbeit mit Geisterpfote hatte sich als überraschend erfolgreich herausgestellt. Anfangs war die gestreifte Kriegerin skeptisch gewesen, ob die blinde, zierliche Kätzin überhaupt eine Chance hätte, ein Kriegerleben einzuschlagen. Doch nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass Geisterpfote ergeizig, kräftig und klug war, und, entgegen der Befürchtungen ihrer Mentorin, keinen Gedanken an ein Leben ohne Blindheit verschwendete, sondern alles in ihrer Macht stehende tat, um zurechtzukommen. Mittlerweile war Birkenblatt im Umgang mit der blinden Schülerin so vertraut, dass sie kaum noch darüber   nachdachte.
Die Kriegerin hatte damit gerechnet, ihre Schülerin schlafend vorzufinden, war aber nicht allzu überrascht, als sie Geisterpfote ein Stück vor dem Schülerbau entdeckte. Sie zweifelte nicht daran, dass Geisterpfote sie bereits bemerkt hatte - sie hatte selten ein so perfekt ausgebildetes Gehör erlebt -, räusperte sich aber trotzdem erst leise, um ihre Schülerin anzusprechen. Guten Morgen, grüßte sie und legte kurz ihren Schweif an Geisterpfotes Schulter. Es ist ziemlich feucht heute, aber ich dachte, ich zeige dir das Jagen im Nebel. Die Feuchtigkeit beinflusst Geräusche und Gerüche, deshalb muss man lernen, damit umzugehen... obwohl du einen Vorteil geniesst... sie lächelte leicht. Bei einer sehenden Schülerin müsste ich wohl sehr viel Zeit darauf verwenden, sie zu lehren, ihren Augen nicht zu trauen... Du dagegen bist geübt in diesem Gebiet. Dieser Satz war als KOmpliment gemeint, auch wenn er nicht so klang. So war Birkenblatt: ihr Humor war trocken und ihr Sinn für Sarkasmus unangefochten.

Geisterpfote hatte ihre Mentorin schon lange gerochen, bevor sie die kleine, weiße Katze ansprach, doch trotzdem blickte die Schülerin erst als Birkenblatt ihren Schwanz auf Geisterpfotes Schulter legte, zu ihrer Mentorin. Guten Morgen Birkenblatt sagte sie in ihrer hellen Stimme und lächelte ganz leicht. Als sie hörte, was sie heute erwartete musste sie sich ein freudiges lächeln verkneifen. Niemals war eine Schüler Stunde für sie eine Last, auch wenn es manchmal schwer war, Geisterpfote hatte sich darauf versteift, das sie unbedingt eine Kriegerin werden wollte, welche dem Clan in Kämpfen dient und auch etwas nützt. Die Kätzin erhob sich und schaute Birkenblatt mit einem "wann geht's los" Blick an und obwohl sie versuchte es zu verbergen, sah man ihr die Freude an. Anfangs hatte Geisterpfote Angst gehabt eine Mentorin zu bekommen, welche sie andauernd bemuttert und sie mit Samtpfötchen anfässt, doch als sie Birkenblatt bekam, war sie durchaus glücklich und zufrieden.

Birkenblatt bemerkte zufrieden den freudig erwartungsvollen Gesichtsausdruck ihrer Schülerin. Gut, wenn du bereit bist... wir gehen zum Seeufer, da waren wir noch nie. Es wird besonders neblig und kühl sein, und wir können jagen. Ich habe noch nichts gegessen, und wenn wir bis zum Nachmittag unterwegs sind, wird auch dir ein Imbiss guttun. Birkenblatt fiel ganz plötzlich eine perfekte Einstiegsaufgabe ein, und halb schnurrend fügte sie hinzu: Und ich habe auch schon eine erste Aufgabe: Folge mir! Damit wirbelte sie herum und rannte aus dem Lager. Geisterpfote war noch nie am seeufer gewesen, und so forderte Birkenblatt ihre Schülerin gleich dreifach: Geisterpfote musste sehr schnell rennen, außerdem durfte sie die Fährte ihrer Mentorin nicht verlieren, und zum Dritten würde sie aufpassen müssen: Der Nebel machte den Boden feucht und rutschig. Gespannt, wie Geisterpfote sich schlagen würde, und froh, ihre Schnelligkeit nutzen zu können, sprintete Birkenblatt los.


-> Seeufer

Da Ingwerpelz nicht antwortete, hatten die Jungen mehr Zeit wach zu werden. Und da war auch schon Beerenjunges wach. Dann trink. miaute die Königin liebevoll und schob ihren Sohn nahe an ihren Bauch. Doch innerlich seufzte Aschenwolke betrübt. Sie würde jetzt noch länger warten müssen, bis alle Jungen satt waren. Sehnsüchtig sah sie zu ihrem schweigenden Gefährten.

Geisterpfote hörte ihrer Mentorin aufmerksam zu, doch als diese auf einmal blitzschnell los rannte schaute die junge Schülerin verdattert hinterher. H... hey Moment mal stotterte sie und drückte sich mit den Pfoten schnell vom Boden ab, erst beim rennen kapierte Geisterpfote was ihre Mentorin mit ihr vorhatte. Die Kätzin konzentrierte sich und blendete die anderen Gerüche möglichst aus, sie wollte sich nur auf den ihrer Mentorin konzentrieren und folgte der Duftspur so schnell es ging durch den Wald.

-> Seeufer

Wortlos beobachte Waschbärjunges, wie sein Bruder an Aschenwolkes Bauch gedrückt wurde. Er selbst hatte keinen Hunger, er machte sich viel mehr Sorgen darüber, was passieren könnte. Er hatte keine Ahnung, wie es da draußen im Lager aussah. Ein, zwei Blicke hatte er einmal erhascht, aber dabei war es dann auch geblieben. Er hörte Stimmen, sog den Geruch der vielen Katzen ein und - lauschte seinem laut pochenden Herzen. Jeden Moment könnten diese 'Zweibeiner', von denen er einst gehört hatte, angreifen und sie alle töten. Wie stand es mit den Sicherheitsvorkehrungen? Wurde der Lagereingang ausreichend bewacht? Wurden regelmäßig Patrouillen ins Gebiet geschickt?
Es kostete Waschbärjunges viel Mühe, den Drang, nach draußen zu rennen und dies alles zu kontrollieren, zu unterdrücken.

Tüpfelstern sprang auf den Hochstein und berief eine Clanversammlung ein.
Als sich ihr Clan unter ihren Pfoten versammelt hatte, miaute sie. Flutpfote, dein Mentor ist vor Kurzem gestorben. Als neuen Mentor wirst du Tigerflamme bekommen. Tigerflamme, wandte sie sich an den Kater. Gebe dein von Haselpelz erlerntes Wissen an deinen Schüler weiter, auch wenn dessen Ausbildung schon angefangen hat.

Schieferkralle hatte beim Kriegerbau gesessen, als Tüpfelstern spontan eine Versammlung einberief und Flutpfote einen neuen Mentor zuteilte. Der Zweite Anführer lächelte Flutpfote warm zu und ging dann zu Tigerflamme hinüber. Glückwunsch!, schnurrte er und stupste den Krieger mit der Schulter an.

Tigerflamme war ganz sorglos in die Mitte des Lagers gelaufen, um der Versammlung beizuwohnen. Er hatte mit nichts Schlimmen gerechnet. Vielleicht hatte Tüpfelstern verkünden wollen, dass eine Katze gestorben wäre, gut, das hätte der Braune noch ertragen. Aber so etwas? Lieber hätte er den ganzen WasserClan tot aufgefunden, als diese alles sagenden Worte von der Anführerin zu hören.
Bitte was?, dachte er sich in diesem Moment einfach nur. Er fühlte sich verraten. Enttäuscht. Von allen gehasst. Nicht, dass das etwas Neues wäre. Er übertrieb gerne, wenn der Tag lang war. Doch so hatte ihn noch nie jemand gehasst. Was hatte Tüpfelstern gegen ihn? Er war doch ein guter Krieger! Mutig, klug, er hatte auch keine überflüssigen Proportionen an Schnauze, Schweif oder Bauch. Mit ihm war alles in Ordnung. Er war perfekt!
Er musste sich verhört haben. So musste es sein.

Ungläubig betrachtete Flutpfote seine Anführerin. Nein, das hatte sie doch gerade eben nicht wirklich so gemeint, oder? Das war doch ein schlechter Scherz?
Nach außen hin ließ sich der Getigerte jedoch wie immer nichts anmerken. Sein verschmitztes Lächeln spielte perfekt über die Trauer, Frustration und Wut in seinem Inneren hinweg. Niemand würde ihm nicht glauben, dass er nicht gut gelaunt und optimistisch eingestellt war. Tief in ihm jedoch, war Flutpfote völlig pessimistisch.
Eher realistisch..., erklärte er sich selbst, als er Tigerflamme zwischen den anderen Katzen endlich ausmachen konnte. Der Krieger schien ebenso entsetzt und überrumpelt zu sein, wie Flutpfote es in seinem Inneren war, doch der ältere Kater wusste sich nicht hinter einer Fassade zu verstecken. Er hatte bestimmt auch niemals so etwas gebraucht.
Innerlich seufzte der Kater und zählte lautlos bis drei und ließ sein Lächeln noch breiter werden, wobei er wohl darauf bedacht war, es im Rahmen des Natürlichen zu halten. Freundlich erwiederte er Schieferkralles Lächeln, versuchte, seine Rolle gut zu spielen.
Für Libellenjunges..., flüsterte er sich selbst so leise zu, dass es niemand hatte hören können, erhob sich auf die Pfoten und lief, ganz dem normalen Schülerbild entsprechend zu Tigerflamme hinüber. Nein, einfach machen würde er es dem schlecht gelaunten Kater nicht. Da war Flutpfote sich hundertprozentig sicher. Doch er wollte auch nicht unbedingt jetzt schon schlechte Karten haben, was das Kriegerdasein anging - immerhin wollte er in einem Mond spätestens aus diesem doofen Schülerbau draußen sein.
An seinen neuen Mentor gewandt fragte er selbstsicher und deutlich: "Und, was haben wir jetzt vor?"
Bewusst legte er einen ein wenig gelangweilten Ton unter seinen sonst so schelmischen, konnte jedoch nicht umhin, den Boden mit seinen Pfoten zu bearbeiten. Wie immer machte sich der Körper des Schülers selbstständig, wenn dieser ihn nicht mit ausreichend Bewegung versorgte.

Tigerflamme warf einen abwertenden Blick auf den Kater, der ihm nun einige Monde am Hals hängen würde. Aufmüpfig wie eh und je hatte der Schüler sich vor ihn gestellt und fragte ihn doch nun tatsächlich, was er heute mit ihm vorhatte. »Heute werden wir erst einmal gar nichts tun. Du solltest dich erst einmal davon erholen, was du heute alles geleistet hast. Nicht jeder hat die Ehre, so eine anstrengende Arbeit zu verrichten, wie du es getan hast. Also mach das, was alte Schüler immer so machen. Dein Nest zurechtrücken oder was weiß ich.« Gleichgültig drehte der Getigerte sich um und wandte sich Rauchwolke zu, der sich ziemlich gelangweilt mit Frostfeuer Micky Maus und Falkenherz unterhielt.

(öhm... Tine, Frostfeuer ist mit Rehfeder am Bach...)

Die Versammlung ist hiermit beendet, miaute Tüpfelstern und sprang vom Hochstein. Besorgt blickte sie auf die Stelle, an der normalerweise der Frischbeutehaufen war. Schon seit längerer Zeit war er nicht mehr so gefüllt gewesen wie sonst. Klar, es wurde langsam Blattleere, aber so leer war der Frischbeutehaufen schon lange nicht mehr gewesen. Schon SEHR lange.